Was war los?
So, Freunde der leichten Unterhaltung: dieser Blogeintrag ist nichts für euch. Denn er ist sehr lang. So nehmt euch Zeit, macht ein Bier auf, lehnt euch zurück und lasst euch von den folgenden Zeilen berieseln.
Nun gut. Was war los? Warum schreibt der Weidi so lange nichts? Ist Schweden explodiert? Überflutet? Implodiert? Verkauft worden?
Ist gar der Weidi vom Balkon geworfen worden? Hat er Millionen beim Pokern gewonnen und macht es sich in seiner Villa in Las Vegas bequem?
Nichts von alledem ist wahr, und der Großteil auch gar nicht erstrebenswert. Die Wahrheit liegt einzig und allein in einer kleinen Geheimnistuerei den 50. Geburtstag meiner lieben Mutter ein bisschen zu verschönern. (Na ja....vielleicht war auch ein bisschen Faulheit mit dabei)
Nach meinem letzten Eintrag hier von......oh mein Gott......vor über einem Monat ist wahrscheinlich viel passiert. Sehr wahrscheinlich sogar, so werde ich mich mal bemühen hier die Glanzpunkte zu veröffentlichen.
Also wie gesagt war mein Urlaub in Deutschland geheimer Natur. Eigentlich nur für meine Mutter, weil sonst so ziemlich jeder gewusst hat, dass ich komme. Aber da Muttern hier auch mitliest, habe ich mich gar nicht erst dazu hinreißen lassen das hier zu verschweigen oder gar zu lügen, und hab einfach das bloggen sein lassen. Ich cleveres Kerlchen, Ich.
Die Arbeit war bis zu meiner Abreise sehr, sehr bequem, wenn überhaupt vorhanden. Die erste Woche der Schulferien, die ja auch wie schon erwähnt eine komplette Trainingspause darstellt, hatten wir die Aufgabe, die Immigranten Kinder in unserer Wohngegend zu unterhalten. Dazu sollten Volleyball und andere Ballspiele gehören und das öffnen und betreuen des Computerraums im Zentrum des Wohnblocks.
Das erstere scheiterte am Prinzip: Die Kinder wollten einfach nicht. Keiner wollte mit uns Ballspielen. Nach drei Nachmittagen an denen wir alleine etwas auf dem Rasen gekickt hatten, gaben wir dieses Unterfangen auf.
Das letztere wurde von meinen italienischen und französischen Kollegen übernommen, die darin schon Erfahrung hatten, da das ihre Aufgabe war, während ich das Jugendtraining mit leitete. So blieb für mich die härteste aller Tätigkeiten übrig: Nichtstun.
Aber unser Chef hatte noch einen Trumpf in der Hinterhand. Eine Gemeinnützige Organisation, die sich um Alkoholiker und andere Menschen am Rande der Gesellschaft kümmert, unterhält ein kleines Lokal, wo billige Mahlzeiten angeboten werden, und in der sich ein Secondhand Laden und eine Fahrradwerkstadt befindet.
Federico sollte sich in der Küche nützlich zeigen, Daniel den Krams im Laden verticken, und ich machte mir in der Werkstatt die Hände schmutzig.
Wer jetzt meint, der Italiener sei beim Kochen völlig fehl am Platz, dem muss ich zustimmen. Aber der Kerl kann ja auch nix verkaufen, wenn er die Fresse nicht aufkriegt. Und außerdem war er immer unter Aufsicht, und hätte gar nichts falsch machen können.
Mir hat die Arbeit auf jeden Fall gefallen. Wobei auf Schwedisch nach Werkzeugen fragen schon einen Reiz für sich hat, wenn man nicht weiß was, zum Beispiel, nur ein lumpiger Schraubendreher oder Inbusschlüssel auf Schwedisch bedeutet. Aber irgendwie brachte ich es immer auf dir Reihe mich verständlich zu machen.
Barbro, unsere Schwedischlehrerin, lud uns zur Feier der Ferien zu sich und ihrem Lebensgefährten Achmed zum Essen ein. Es gab ein relativ typisches schwedisches Gericht: Irgendeine Brühe mit verschiedenem Fleisch und Gemüse. Aber außergewöhnlich lecker.
Danach gab es im Garten dann noch Rhabarber Kuchen und Kaffee. Lecker.
Doch schon nach einer Stunde brachen wir dann auch schon wieder auf.
Zwischendrin wurden Daniel, sein Vater, der für die letzten Tage von Daniels Aufenthalt zu Besuch war, und ich von Alan, dem Deutschlehrer dem ich zur Seite gestellt wurde, zum Essen eingeladen. Er und seine Frau kommen ursprünglich aus Serbien, und so wurde uns serbisches Essen und Gastlichkeit versprochen.
Und es ward ein Festessen. Die Dame des Hauses hatte das Grillen übernommen, damit uns der Herr des Hauses unterhalten und mit reichlich Hausgebranntem aus Serbien bewirten konnte. Lecker.
Das Essen war sehr, sehr lecker und reichlich scharf. Auch lecker.
Und wie es sich für Essen aus dieser Region gehört auch reichlich mit Knoblauch versetzt. Ich meine so in etwa mindestens drei Knoblauchzehen netto verputzt zu haben. SEHR lecker.
Zum Essen wurde natürlich Bier gereicht, nach dem Essen noch mehr Schnaps und auch noch ein paar Bier. Außerdem wurden noch eine Eistorte als Dessert aufgetischt und zum guten Schluss noch eine Käseplatte. Bei soviel Essen hatte ich gar keine Zeit betrunken zu werden und auch in die hitzigen, teils hochpolitischen Diskussionen klinkte ich mich nur in den Pausen zwischen Käse, Weintrauben und Bier ein.
Wir verließen sehr spät die Behausung der Familie Kalabic. Sehr satt und zufrieden und ich mit der Mitteilung, allezeit willkommen zu sein, ich solle nur vorher anrufen, dass dann auch genug Essen da sei.
Serbische Gastfreundlichkeit > schwedische Gastfreundlichkeit
Irgendwann verließ uns dann Daniel für immer. Es ist auf alle ruhiger jetzt, ohne den ständig schwatzenden, aufgedrehten Freizeitalkoholiker.
Und Deniss wohnt jetzt mutterseelenallein und wie ein König in einer drei Zimmer Wohnung mit 2 Badezimmern, einer Abstellkammer, einer Küche und einem Balkon. Und ZWEI Fernsehern. Alles hat Sonnen- und Schattenseiten sollte man meinen......
Dann rollte dann auch mein Abfahrtsdatum näher. Mein Flug ging am Dienstag Morgen in aller Herrgottsfrühe ab dem selben Flughafen mitten in der Pampa wie immer. Bedeutete also, Bus um 4 Uhr früh in Stockholm nehmen. Bedeutete auch, dass Schlaf eher destruktiv auf das ganze vorhaben wirkte. Und der Schluss des ganzen war, dass sich der Weidi wieder eine Nacht im Casino gegönnt hat.
Schon gespannt? Hat der Weidi vielleicht Haus und Hof verzockt?.....
Und diesmal war ich vorbereitet. Jawohl ja, ich war wohl vorbereitet und mit etwas mehr als 300€ bestückt, bereit die Tische zu dominieren.
Ich mach es kurz und ohne große Fachsimplerei: Ich habe 140 Euro gewonnen. Wer darüber mehr Details wissen will (genauer Ablauf, meine Strategie usw...) darf noch etwas abwarten, wenn ich in einem Gemeinschaftspokerblog darüber philosophiere. Link kommt, sobald die Sache steht.
Von meinem Gewinn habe ich dann etwa sieben Euro in ein lecker Abendessen investiert, 15 in einen Scotch Whiskey, drei in ein Bier und zehn in einen Spielautomaten. Spesen halt.
Mit dicker Brieftasche und Selbstvertrauen wie Arnold Schwarzenegger betrat ich dann den Bus, der mich innerhalb guter zwei Stunden zum Flugplatz meiner Wahl schipperte. Die durchgeknallte Euphorie, noch vielfach potenziert durch Schlafmangel, einem seichten Alkoholpegel und exzessivem Koffeinkonsum, endete in einem wilden Kaufrausch im Duty-free Shop am Gate. Die lieben zu Hause werden es mir wohl gedankt haben.
Also schreibt das hier auch mal gefälligst in die Kommentare, sonst bring ich das nächste mal nichts mit. Gehört? Danke.
Die Zeit in Deutschland war geprägt von Wiedersehensfeiern, Tischtennis und gemütlichen Pokerrunden. Feiern ist ja in Deutschland so viel billiger als hier in Schweden......Wehmut
Für den Rückweg entschied ich mich gegen Fliegen und für Slowtravel mit vielen Zwischenstops. Die Erste Station führte mich per ICE nach Berlin zu einem alten Freund, der dort studiert. Zwei schöne Tage später fuhr ich wiederum mit der Bahn nach Kiel, und von dort per Fähre nach Göteborg.
Erfahrene Leser werden wohl wissen, wie gerne ich Fähren mag und warum. Aber diese war wie ausgestorben. Dafür habe ich das all-you-can-eat Buffet alleine halb leer gefressen. Man will ja schließlich was für seine 26€ bekommen. Getränke waren übrigens all inclusive.
So schlug ich die Zeit erst mal mit Filmschauen tot. Das Schiff funktionierte einen Konferenzraum zum Kino um und zeigte dort „Die Hard 4.0“ Ein wirklich sehr guter Film, muss ich sagen. Kann ich nur empfehlen.
Danach unterhielt ich mich bei einem Bier in der Disco mit einem in Schweden lebenden Nigerianer und nach einer Zeit gesellten wir uns zu zwei Damen. Zwischendurch wurde unsere Gesprächsrunde durch zwei Nachteulen verstärkt und wir saßen bis um 5 Uhr in der frühe gemütlich zusammen.
Meine zwei geplanten Zwischenstationen in Schweden haben leider beide kurzfristig abgesagt (sogar sehr kurzfristig) und ich nahm den Zug direkt nach Hause wo mich Kalle vom Bahnhof abholte.
Nach ein paar Tagen intensiven Ausruhens waren Kalle und ich dann gestern in Arboga, einem kleinen Städtchen etwa 20 Kilometer von hier, wo wir uns die Mittelaltertage dort anschauten und uns am Abend von einem durchgeknallten Australier namens John d. unterhalten ließen. Der Kerl bot eine wirklich gute Show. Diese bestand daraus, dass er mit kariertem Hemd, Surferfrisur und einer Geige wie wild auf der Bühne umher hüpfte und zu einem Playback, bestehend aus immer dem gleichen Ensemble aus Trommel, Gitarre und Flöte das irische Rhythmen trällerte, sang und virtuos auf der Geige fiedelte. Das Programm beinhaltete ein Medley das von AC-DC über Europe zu Rednex, alles im irischen Stil, reichte und teils sehr abrupte Titelwechsel bot. Sehr verrückt und das Publikum ging darauf ab wie Haarspray.
Heute morgen war ich wieder mit Kalle in Arboga, wo er ein kleines Solo Konzert mit seiner Gitarre lieferte. Und heute werden wir noch ins Kino gehen und uns den Simpsons Film reinziehen. AUF ENGLISCH!! Juhu! Neidisch?
So, ich hoffe es war wieder schön und die Neugier wurde ausreichend befriedigt.
Bis zum nächsten Mal.
Nun gut. Was war los? Warum schreibt der Weidi so lange nichts? Ist Schweden explodiert? Überflutet? Implodiert? Verkauft worden?
Ist gar der Weidi vom Balkon geworfen worden? Hat er Millionen beim Pokern gewonnen und macht es sich in seiner Villa in Las Vegas bequem?
Nichts von alledem ist wahr, und der Großteil auch gar nicht erstrebenswert. Die Wahrheit liegt einzig und allein in einer kleinen Geheimnistuerei den 50. Geburtstag meiner lieben Mutter ein bisschen zu verschönern. (Na ja....vielleicht war auch ein bisschen Faulheit mit dabei)
Nach meinem letzten Eintrag hier von......oh mein Gott......vor über einem Monat ist wahrscheinlich viel passiert. Sehr wahrscheinlich sogar, so werde ich mich mal bemühen hier die Glanzpunkte zu veröffentlichen.
Also wie gesagt war mein Urlaub in Deutschland geheimer Natur. Eigentlich nur für meine Mutter, weil sonst so ziemlich jeder gewusst hat, dass ich komme. Aber da Muttern hier auch mitliest, habe ich mich gar nicht erst dazu hinreißen lassen das hier zu verschweigen oder gar zu lügen, und hab einfach das bloggen sein lassen. Ich cleveres Kerlchen, Ich.
Die Arbeit war bis zu meiner Abreise sehr, sehr bequem, wenn überhaupt vorhanden. Die erste Woche der Schulferien, die ja auch wie schon erwähnt eine komplette Trainingspause darstellt, hatten wir die Aufgabe, die Immigranten Kinder in unserer Wohngegend zu unterhalten. Dazu sollten Volleyball und andere Ballspiele gehören und das öffnen und betreuen des Computerraums im Zentrum des Wohnblocks.
Das erstere scheiterte am Prinzip: Die Kinder wollten einfach nicht. Keiner wollte mit uns Ballspielen. Nach drei Nachmittagen an denen wir alleine etwas auf dem Rasen gekickt hatten, gaben wir dieses Unterfangen auf.
Das letztere wurde von meinen italienischen und französischen Kollegen übernommen, die darin schon Erfahrung hatten, da das ihre Aufgabe war, während ich das Jugendtraining mit leitete. So blieb für mich die härteste aller Tätigkeiten übrig: Nichtstun.
Aber unser Chef hatte noch einen Trumpf in der Hinterhand. Eine Gemeinnützige Organisation, die sich um Alkoholiker und andere Menschen am Rande der Gesellschaft kümmert, unterhält ein kleines Lokal, wo billige Mahlzeiten angeboten werden, und in der sich ein Secondhand Laden und eine Fahrradwerkstadt befindet.
Federico sollte sich in der Küche nützlich zeigen, Daniel den Krams im Laden verticken, und ich machte mir in der Werkstatt die Hände schmutzig.
Wer jetzt meint, der Italiener sei beim Kochen völlig fehl am Platz, dem muss ich zustimmen. Aber der Kerl kann ja auch nix verkaufen, wenn er die Fresse nicht aufkriegt. Und außerdem war er immer unter Aufsicht, und hätte gar nichts falsch machen können.
Mir hat die Arbeit auf jeden Fall gefallen. Wobei auf Schwedisch nach Werkzeugen fragen schon einen Reiz für sich hat, wenn man nicht weiß was, zum Beispiel, nur ein lumpiger Schraubendreher oder Inbusschlüssel auf Schwedisch bedeutet. Aber irgendwie brachte ich es immer auf dir Reihe mich verständlich zu machen.
Barbro, unsere Schwedischlehrerin, lud uns zur Feier der Ferien zu sich und ihrem Lebensgefährten Achmed zum Essen ein. Es gab ein relativ typisches schwedisches Gericht: Irgendeine Brühe mit verschiedenem Fleisch und Gemüse. Aber außergewöhnlich lecker.
Danach gab es im Garten dann noch Rhabarber Kuchen und Kaffee. Lecker.
Doch schon nach einer Stunde brachen wir dann auch schon wieder auf.
Zwischendrin wurden Daniel, sein Vater, der für die letzten Tage von Daniels Aufenthalt zu Besuch war, und ich von Alan, dem Deutschlehrer dem ich zur Seite gestellt wurde, zum Essen eingeladen. Er und seine Frau kommen ursprünglich aus Serbien, und so wurde uns serbisches Essen und Gastlichkeit versprochen.
Und es ward ein Festessen. Die Dame des Hauses hatte das Grillen übernommen, damit uns der Herr des Hauses unterhalten und mit reichlich Hausgebranntem aus Serbien bewirten konnte. Lecker.
Das Essen war sehr, sehr lecker und reichlich scharf. Auch lecker.
Und wie es sich für Essen aus dieser Region gehört auch reichlich mit Knoblauch versetzt. Ich meine so in etwa mindestens drei Knoblauchzehen netto verputzt zu haben. SEHR lecker.
Zum Essen wurde natürlich Bier gereicht, nach dem Essen noch mehr Schnaps und auch noch ein paar Bier. Außerdem wurden noch eine Eistorte als Dessert aufgetischt und zum guten Schluss noch eine Käseplatte. Bei soviel Essen hatte ich gar keine Zeit betrunken zu werden und auch in die hitzigen, teils hochpolitischen Diskussionen klinkte ich mich nur in den Pausen zwischen Käse, Weintrauben und Bier ein.
Wir verließen sehr spät die Behausung der Familie Kalabic. Sehr satt und zufrieden und ich mit der Mitteilung, allezeit willkommen zu sein, ich solle nur vorher anrufen, dass dann auch genug Essen da sei.
Serbische Gastfreundlichkeit > schwedische Gastfreundlichkeit
Irgendwann verließ uns dann Daniel für immer. Es ist auf alle ruhiger jetzt, ohne den ständig schwatzenden, aufgedrehten Freizeitalkoholiker.
Und Deniss wohnt jetzt mutterseelenallein und wie ein König in einer drei Zimmer Wohnung mit 2 Badezimmern, einer Abstellkammer, einer Küche und einem Balkon. Und ZWEI Fernsehern. Alles hat Sonnen- und Schattenseiten sollte man meinen......
Dann rollte dann auch mein Abfahrtsdatum näher. Mein Flug ging am Dienstag Morgen in aller Herrgottsfrühe ab dem selben Flughafen mitten in der Pampa wie immer. Bedeutete also, Bus um 4 Uhr früh in Stockholm nehmen. Bedeutete auch, dass Schlaf eher destruktiv auf das ganze vorhaben wirkte. Und der Schluss des ganzen war, dass sich der Weidi wieder eine Nacht im Casino gegönnt hat.
Schon gespannt? Hat der Weidi vielleicht Haus und Hof verzockt?.....
Und diesmal war ich vorbereitet. Jawohl ja, ich war wohl vorbereitet und mit etwas mehr als 300€ bestückt, bereit die Tische zu dominieren.
Ich mach es kurz und ohne große Fachsimplerei: Ich habe 140 Euro gewonnen. Wer darüber mehr Details wissen will (genauer Ablauf, meine Strategie usw...) darf noch etwas abwarten, wenn ich in einem Gemeinschaftspokerblog darüber philosophiere. Link kommt, sobald die Sache steht.
Von meinem Gewinn habe ich dann etwa sieben Euro in ein lecker Abendessen investiert, 15 in einen Scotch Whiskey, drei in ein Bier und zehn in einen Spielautomaten. Spesen halt.
Mit dicker Brieftasche und Selbstvertrauen wie Arnold Schwarzenegger betrat ich dann den Bus, der mich innerhalb guter zwei Stunden zum Flugplatz meiner Wahl schipperte. Die durchgeknallte Euphorie, noch vielfach potenziert durch Schlafmangel, einem seichten Alkoholpegel und exzessivem Koffeinkonsum, endete in einem wilden Kaufrausch im Duty-free Shop am Gate. Die lieben zu Hause werden es mir wohl gedankt haben.
Also schreibt das hier auch mal gefälligst in die Kommentare, sonst bring ich das nächste mal nichts mit. Gehört? Danke.
Die Zeit in Deutschland war geprägt von Wiedersehensfeiern, Tischtennis und gemütlichen Pokerrunden. Feiern ist ja in Deutschland so viel billiger als hier in Schweden......Wehmut
Für den Rückweg entschied ich mich gegen Fliegen und für Slowtravel mit vielen Zwischenstops. Die Erste Station führte mich per ICE nach Berlin zu einem alten Freund, der dort studiert. Zwei schöne Tage später fuhr ich wiederum mit der Bahn nach Kiel, und von dort per Fähre nach Göteborg.
Erfahrene Leser werden wohl wissen, wie gerne ich Fähren mag und warum. Aber diese war wie ausgestorben. Dafür habe ich das all-you-can-eat Buffet alleine halb leer gefressen. Man will ja schließlich was für seine 26€ bekommen. Getränke waren übrigens all inclusive.
So schlug ich die Zeit erst mal mit Filmschauen tot. Das Schiff funktionierte einen Konferenzraum zum Kino um und zeigte dort „Die Hard 4.0“ Ein wirklich sehr guter Film, muss ich sagen. Kann ich nur empfehlen.
Danach unterhielt ich mich bei einem Bier in der Disco mit einem in Schweden lebenden Nigerianer und nach einer Zeit gesellten wir uns zu zwei Damen. Zwischendurch wurde unsere Gesprächsrunde durch zwei Nachteulen verstärkt und wir saßen bis um 5 Uhr in der frühe gemütlich zusammen.
Meine zwei geplanten Zwischenstationen in Schweden haben leider beide kurzfristig abgesagt (sogar sehr kurzfristig) und ich nahm den Zug direkt nach Hause wo mich Kalle vom Bahnhof abholte.
Nach ein paar Tagen intensiven Ausruhens waren Kalle und ich dann gestern in Arboga, einem kleinen Städtchen etwa 20 Kilometer von hier, wo wir uns die Mittelaltertage dort anschauten und uns am Abend von einem durchgeknallten Australier namens John d. unterhalten ließen. Der Kerl bot eine wirklich gute Show. Diese bestand daraus, dass er mit kariertem Hemd, Surferfrisur und einer Geige wie wild auf der Bühne umher hüpfte und zu einem Playback, bestehend aus immer dem gleichen Ensemble aus Trommel, Gitarre und Flöte das irische Rhythmen trällerte, sang und virtuos auf der Geige fiedelte. Das Programm beinhaltete ein Medley das von AC-DC über Europe zu Rednex, alles im irischen Stil, reichte und teils sehr abrupte Titelwechsel bot. Sehr verrückt und das Publikum ging darauf ab wie Haarspray.
Heute morgen war ich wieder mit Kalle in Arboga, wo er ein kleines Solo Konzert mit seiner Gitarre lieferte. Und heute werden wir noch ins Kino gehen und uns den Simpsons Film reinziehen. AUF ENGLISCH!! Juhu! Neidisch?
So, ich hoffe es war wieder schön und die Neugier wurde ausreichend befriedigt.
Bis zum nächsten Mal.
Whitem4n - 12. Aug, 14:00